Die Genickbeule wird wegen ihres Aussehens auch als Talpa, was Maulwurfsgeschwulst bedeutet, bezeichnet. Sie beschreibt alle entzündlichen Umfangsvermehrungen der Weichteile im Genickbereich des Pferdes. Die Mehrzahl der Fälle sind auf Entzündungen der unter dem Nackenband liegenden Schleimbeutel zurückzuführen.
Um die Entstehung der Genickbeule besser zu verstehen, ist ein kleiner Einblick in die Anatomie des Pferdegenicks notwendig. Über dem ersten und zweiten Halswirbel liegen jeweils ein Schleimbeutel, welcher der Stoßdämpfung und Polsterung dienen. Vom Hinterhaupt aus über diese beiden Schleimbeutel hinweg zieht das Nackenband, welches sich im weiteren Verlauf über die Hals- und Rückenwirbel spannt. Die Größe der beiden Schleimbeutel ist individuell unterschiedlich, da sie sich im Laufe des Lebens infolge bestehender Druckverhältnisse verändern.
Die Ursachen einer Genickbeule sind größtenteils traumatischer Natur. Ein Anschlagen des Genicks an der Krippe, starker Druck oder Scheuern durch zu eng sitzendes Zaumzeug, eine zu enge Kopf-Hals-Haltung beim Reiten oder ein Sturz können zu Quetschungen der Haut und der Schleimbeutel führen. Die entstehenden Schwellungen können durch Blutergüsse, Muskelquetschungen oder wie in den meisten Fällen durch Schleimbeutelentzündungen hervorgerufen sein.
Durch infizierte Stichwunden können eitrige Schleimbeutelentzündungen und -abszesse entstehen, die in Folge zu einer Nekrose (Absterben von Zellen) des Nackenbandes und zu einer Genickfistel führen können.
An der Haut können Scheuerstellen sichtbar sein, die sich zu eitrigen Haut- und Unterhautentzündungen ausweiten können. Infolge von Quetschungen oder Entzündungen des Nackenbandansatzes kommt es zu einer Schwellung der Schleimbeutel, die äußerlich (durch den Nackenstrang) als zweigeteilte, rundlich-längliche Umfangsvermehrung auf dem ersten oder zweiten Halswirbel liegend zu erkennen ist. In einigen Fällen ist die Schwellung auch nur einseitig sichtbar. Je nach Ausmaß und Entstehung ist die Schwellung warm und auch schmerzhaft. Betroffene Pferde halten den Kopf tief und lassen sich nur ungern in diesem Bereich berühren.
Bei infizierten Entzündungen mit nachfolgender Abszessbildung kann bei Eröffnung Abfluss von klumpigem, schleimigem Eiter beobachtet werden. Der erkrankte Bereich ist deutlich warm und schmerzhaft.
Auch wenn das klinische Erscheinungsbild der Genickbeule relativ eindeutig ist, sollte immer eine tierärztliche Untersuchung erfolgen. Mit Hilfe der Ultraschalldiagnostik kann der Tierarzt einen Überblick über die Gewebeschädigung und eventuelle Flüssigkeitsansammlungen bekommen. Des Weiteren sind eitrige Schleimbeutelentzündungen nicht immer sofort erkennbar und nur durch eine Punktion und Untersuchung des Inhaltes zu bestätigen. Eine weiterführende Röntgenuntersuchung kann ebenfalls sinnvoll sein, um knöcherne Veränderungen am Hinterhaupt oder dem ersten Halswirbel und Erkrankungen des Nackenbandursprungs auszuschließen.
Der erste wichtige Schritt in der Behandlung ist die Entfernung jeglichen Drucks vom entzündeten Bereich. Halfter und Zaumzeug sollten vorerst nicht verwendet werden. Die nicht-infektiösen Schleimbeutelentzündungen oder -Quetschungen können zu Beginn mit Hilfe entzündungshemmender, abschwellender lokaler Präparate behandelt werden. Hautreizende Mittel sind jedoch zu vermeiden. Je nach Ausmaß der Entzündung kann der Tierarzt auch entzündungshemmende Mittel direkt in den Schleimbeutel injizieren. Besprich das genaue Vorgehen im Einzelfall mit deinem Tierarzt.
Im Falle der eitrigen Schleimbeutelentzündung mit Abszedierung oder Fistelbildung bringen lokale Säuberungen durch den Tierarzt meist nicht den erwünschten Erfolg. In schweren Fällen kann es daher notwendig werden, den Schleimbeutel und Teile des abgestorbenen Nackenstranges operativ zu entfernen. Diese Operation hat trotz einer relativ langen Heilungsphase gute Erfolgsaussichten. Durch kräftigen der Halsmuskulatur kann die fehlende, unterstützende Funktion des Nackenstranges ausgeglichen werden. Bitte besprich die Notwendigkeit des Eingriffes in jedem Fall mit deinem Tierarzt.
Nicht infektiöse Verläufe haben eine relativ günstige Prognose, allerdings können chronische Verdickungen zurückbleiben. Dennoch kommt es nur bei deutlichen Veränderungen am Ursprung des Nackenbandes zu einer Einschränkung der Nutzung dieser Pferde. Im Falle infektiöser Genickbeulen kann durch die chirurgische Versorgung ebenfalls eine Heilung erzielt werden, der Heilungsprozess an sich dauert jedoch deutlich länger. Sollte sich die Nackenbandzerstörung trotz Operation fortsetzen, ist die Prognose ungünstig.
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Was für viele Menschen eine ausgelassene Tanznacht wird, ist leider für eine ganze Menge Hundebesitzer ein heikles Thema: Silvester mit dem Feuerwerk ängstigt unsere geräuschempfindlichen Vierbeiner und kann zu großen Problemen führen.
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Der Winter fordert Menschen und Tiere anders als der Sommer. Der Körper muss sich auf die kalte, dunklere Jahreszeit einstellen. Wir können auch unserem Hund helfen, sehr gut durch den Winter zu kommen.
Es ist schon etwas Besonderes, wenn die eigene Hündin Junge bekommt – und für uns als Hundehaltende wahrscheinlich fast genauso aufregend wie für das Tier selbst. Wichtig ist, dass du als Begleitender der werdenden Hundemama immer schön die Ruhe bewahrst – und die Notfall-Nummer deiner Tierarztpraxis griffbereit hast.
Die Beweggründe aus einer Stute, die bisher Reitpferd war, eine Zuchtstute zu machen, können vielerlei sein. Auf dem Weg zum ersten Fohlen gibt es ein paar Parameter, die bedacht werden sollten.
Die periodische Augenentzündung ist seit über 2000 Jahren bekannt und die häufigste beim Pferd auftretende Augenerkrankung. Sie beschreibt eine wiederkehrende Entzündung der mittleren Augenhaut (Uvea: auch Aderhaut genannt) beim Pferd. In der Veterinärmedizin wird daher inzwischen die Bezeichnung „Equine rezidivierende Uveitis“ (kurz: ERU) verwendet. Die Erkrankung tritt wiederholt, anfangs in längeren und später in kürzeren Intervallen auf und kann zu erheblichen Beeinträchtigungen des Sehvermögens führen. Da die betroffenen Pferde oft an dieser Erkrankung erblindeten und man vermutete, dass sie mit den Mondphasen zusammenhing, wurde sie im Volksmund auch als Mondblindheit bezeichnet.
Hauterkrankungen gehören neben den Magen-Darm-Erkrankungen zu den häufigsten Vorstellungsgründen in der Tierarztpraxis. Als Pyodermien werden eitrige Infektionen der Haut bezeichnet, die durch unterschiedliche Bakterien ausgelöst werden. Bei einem gesunden Tier bietet die Haut durch verschiedene Abwehrmechanismen einen guten Schutz vor Infektionen. Es besteht ein Gleichgewicht aus der normale Mikroflora von Bakterien, Hefen und Parasiten auf der Einen und der Neubildung und dem Abbau von Hautzellen mit deren Abbauprodukten auf der anderen Seite. Die Mikroflora ernährt sich von den Abbauprodukten der Haut und verhindert gleichzeitig die Besiedlung mit infektiösen Keimen.
Es passiert auf der Koppel oder auch in der Box, dein Pferd verletzt sich und blutet eventuell auch. Was ist zu tun? Nur ein kleiner Kratzer, eine Beule oder gar eine riesige, klaffende Fleischwunde? Muss ich den Tierarzt rufen oder kann ich das selbst versorgen und wenn ja, wie? Wie kann ich das Verletzungsrisiko in Zukunft minimieren? Durch Tritte, Bisse, Stürze oder auch Fremdkörper können Schnitt-, Stich- oder Schürfwunden, Prellungen, Quetschungen oder Verbrennungen beim Pferd entstehen, die je nach Schweregrad eine tierärztliche Behandlung erforderlich machen. Wie schwerwiegend eine Verletzung ist, hängt immer auch von ihrer Lokalisation und der Beteiligung umliegender Strukturen, wie etwa Muskeln, Sehnen oder Gelenke, ab. Wie bei uns Menschen werden auch beim Pferd gedeckte und offene Verletzungen unterschieden. Bei gedeckten Verletzungen ist die Haut des Pferdes unbeschädigt, weshalb diese Art der Verletzung nicht immer leicht zu erkennen ist. So kann es zum Bespiel durch einen Tritt zu einem Bluterguss gekommen sein, der uns als Besitzer eventuell erst beim Putzen oder durch ein Lahmen des Pferdes auffällt. Bei Beschädigung der Haut spricht man von offenen Verletzungen oder auch Wunden. Es kommt zu mehr oder weniger starken Blutungen, aber auch hier können kleinere Wunden aufgrund des Fells übersehen werden.
Bewegt sich dein Hund steifer, mag nicht mehr die Treppe runter gehen oder ins Auto springen? Lahmt er oder ist ein Gelenk geschwollen? Rund 20% aller Hunde entwickeln im Laufe ihres Lebens Gelenk-Erkrankungen wie Arthritis und Arthrose. Doch was ist der Unterschied?
Rotz, oft auch als Hautrotz oder Hautwurm bezeichnet, gehört zu den am längsten bekannten Erkrankungen des Pferdes. Es handelt sich dabei um eine bakterielle, seuchenhaft auftretende Infektionskrankheit, die durch eitrige Haut- und Schleimhautgeschwüre und einen meist chronischen Verlauf gekennzeichnet ist. Während die Erkrankung in Asien, Afrika und Südamerika noch verbreitet ist, gilt sie in Deutschland bereits seit 1956 als ausgerottet, obwohl sie im Jahr 2015 zum ersten Mal wieder bei einem Pferd festgestellt wurde. Aufgrund der Gefahr auch für den Menschen ist die Erkrankung nach wie vor meldepflichtig.
Die Ohrenentzündung des Hundes ist einer der häufigsten Vorstellungsgründe in der Tierarztpraxis. Oft wird die Erkrankung jedoch zu spät erkannt und nicht konsequent behandelt. Der anatomische Aufbau des Gehörgangs beim Hund und dessen Länge begünstigen das Auftreten von Entzündungen. Aufgrund verschiedener Faktoren sind einige Hunderassen noch anfälliger für Entzündungen im Bereich der Ohren. Die Außenohrentzündung, auch Ohrenzwang genannt, tritt am häufigsten auf. Mittel- und Innenohrentzündungen kommen seltener vor. Diese können sich aber, sofern sie nicht frühzeitig erkannt werden, zu behandlungsintensiven, chronischen Erkrankungen entwickeln.